Begriff | Definition |
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Harnsäure | ist das Hauptendprodukt des Eiweiss- und Aminosäurestoffwechsels. Aus dem Stickstoff, der beim Eiweissabbau anfällt, wird in der Leber Ammoniak gebildet. Aus Ammoniak (NH3) und Kohlendioxid (CO2) entsteht Harnstoff. Harnstoff wird zu 90 Prozent über die Nieren ausgeschieden, der Rest mit Schweiss und Darmsekreten. Da Harnstoff in den Nieren aus dem Blut filtriert wird, ist er ein Parameter zur Beurteilung der Nierenfunktion. Allerdings kommt es erst bei einer Funktionseinschränkung von 50 bis 70 Prozent zu einem Anstieg des Harnstoffs im Blut. Ausserdem ist der Harnstoffspiegel im Blut auch bei gesteigertem Eiweissabbau erhöht |
Harnuntersuchung | (altd. Urin) ist eine Flüssigkeit, die von den Nieren abgesondert wird und über die verschiedene Substanzen aus dem Körper ausgeschieden werden. Eine Laboranalyse des Harns gibt Aufschluss über verschiedene Erkrankungen, beispielsweise der Niere oder der Blase |
Hautemphysem | krankhafte Ansammlung von Luft oder Gas im Unterhautzellgewebe. Es findet sich eine schmerzlose, unter sog. Schneeballknirschen wegdrückbare Schwellung. Die häufigste Ursache ist eine spontane oder verletzungsbedingte Eröffnung lufthaltiger Organe, z. B. wenn eine gebrochene Rippe die Lungen durchsticht. Ein Hautemphysem ist auch eine mögliche Komplikation nach operativer Eröffnung einer Körperhöhle, nach Luftfüllung von Körperhöhlen bei einer Endoskopie oder von Infektionen mit Gas bildenden Erregern (Emphysem) |
Heilverfahren, alternative | Therapieformen, die alternativ zur Pharmakotist eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Behandlungsmethoden, Scheintherapien und diagnostische Konzepte, die sich als Alternative oder Ergänzung (im Sinne des Begriffs Komplementärmedizin) zur wissenschaftlich begründeten Medizin verstehen. Letztere wird in diesem Zusammenhang oft abgrenzend und teilweise abwertend als "Schulmedizin" bezeichnet. Die in Europa bekanntesten alternativen Behandlungsmethoden sind die Homöopathie und die Akupunkturtherapie die in der Schulmedizin als naturwissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethoden gelten |
Heimbeatmung | ist ein Teilgebiet der Intensivmedizin, bei der Patienten aufgrund zeitweiser oder bleibender Störungen von Nervensystem oder Atemmuskulatur maschinell beatmet werden, die aber trotzdem aus der Klinik entlassen wurden. Es wird unterschieden zwischen invasiver und nicht-invasiver Beatmung |
Hepatitis | wird eine Entzündung der Leber bezeichnet, für die zahlreiche Ursachen verantwortlich sein können. Führt eine andere zugrundeliegende Erkrankung zu dieser Leberentzündung, wird von einer sogenannten Begleithepatitis gesprochen. Klinisch unterscheidet man nach dem Verlauf die akute von der chronischen Hepatitis |
Hepatotoxizität | Störungen der Leberwerte, insbesondere erhöhte Leberwerte werden auch als Hepatotoxizität bezeichnet, sie können durch einen Bluttest nachgewiesen werden |
Herba | die getrockneten oberirdischen Teile krautiger Heilpflanzen, z. B. Herba Thymi, der arzneilich verwendete Teil des Thymians |
Herz-Lungen-Maschine | (HLM) ist ein medizintechnisches Gerät, das die Pumpfunktion des Herzens sowie die Lungenfunktion für einen beschränkten Zeitraum ersetzen kann. Das Blut verlässt dabei den Körper über ein Schlauchsystem, wird mit Sauerstoff angereichert, und wieder zurückgeführt (extrakorporale Zirkulation) |
Herz-Lungen-Transplantation | gemeinsame Transplantation von Herz und Lunge |
Herzkatheter | die Herzkatheteruntersuchung ist eine minimalinvasive medizinische Untersuchung des Herzens über einen Katheter, der über venöse oder arterielle Gefässe der Leiste, der Ellenbeuge oder über das Handgelenk eingeführt wird. Je nach Untersuchungsziel werden unterschiedliche Punkte im Herzen bzw. in den Herzkranzgefässen angesteuert |
Herzrhythmusstörungen | das Herz schlägt etwa 100.000 Mal täglich, und gelegentlich kommt es dabei aus dem Takt. Herzrhythmusstörungen sind Unregelmässigkeiten des normalen Herzschlags: es schlägt zu schnell, zu langsam oder unregelmässig. Manche Herzrhyrhmusstörungen sind vollkommen harmlos, andere können aber lebensbedrohlich sein |
heterogenes Emphysem | Die eigentliche Definition des Wortes heterogen=verschiedenartig; der Gegensatz wäre homogen = gleichartig. Wenn bestimmte Bereiche der Lunge stärker vom Emphysem betroffen sind, als deren Nachbarareale spricht man von einem heterogenen Lungenemphysem. Liegt hingegen eine über alle Lungenareale gleichmässig verteilte Funktionsstörung vor, spricht man von einem homogenen Emphysem |
Hiatushernie | Zwerchfellbruch (Zwerchfellhernie) Verlagerung von Baucheingeweiden in den Brustkorb durch angeborene oder erworbene Lücken im Zwerchfell. Die häufigste Form ist ein Zwerchfellbruch im Durchtrittsbereich der Speiseröhre, die Hiatushernie |
Histamin | ist ein Naturstoff, der im menschlichen oder tierischen Organismus als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt. Beim Menschen spielt Histamin eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und ist am Immunsystem, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe beteiligt. Auch im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation der Magensäureproduktion und der Motilität sowie im Zentral- nervensystem bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetit-kontrolle wirkt Histamin als wichtiger Regulator. Biochemisch ist es ein biogenes Amin, das aus der Aminosäure Histidin gebildet wird und insbesondere in Mastzellen, basophilen Granulozyten und Nervenzellen gespeichert wird |
histologisch | feingeweblich, unter dem Mikroskop untersucht |
HLA-System | [HLA, Abkürzung für englisch human leucocyte antigen], Histokompatibilitäts-antigen-System, Bezeichnung für ein System von Oberflächenantigenen, die auf den Zellen fast aller Gewebe vorkommen und sich besonders gut auf Leukozyten nachweisen lassen |
Homöopathie | ist eine wissenschaftlich nicht anerkannte, in vielen europäischen und einigen weiteren Ländern verbreitete alternativmedizinische Behandlungsmethode, die auf den ab 1796 veröffentlichten Vorstellungen des deutschen Arztes Samuel Hahnemann beruht |
HU Listung | High Urgency (Englisch) =besonders dringlich Dringlichkeitslistung zur Lungentransplantation damit soll die Wartezeit auf das zu transplantierende Organ massgeblich verkürzt werden |
Hyperkapnie | Ein CO2 Partialdruck über > 45 mmHg im arteriellen Blutsystem wird als Hyperkapnie bezeichnet |
Hyperpnoe | vertiefte Atmung (klinisch) |
Hyperreagibilität | Überempfindlichkeit; bei Asthma der Zustand der Bronchien, der zu den Krankheitssymptomen führt |
Hyperreaktives Bronchialsystem | überempfindliche Bronchien |
Hypertonie, pulmonale | Erhöhung des Mitteldrucks der Arteria pulmonalis in Ruhe auf >20mm/Hg, unter Belastung auf >32mm/Hg = manifeste pulmonale Hypertonie. Latente (versteckte) pulmonale Hypertonie nur unter Belastung erhöhte Druckwerte |
Hypertrophie | Vergrösserung von Geweben od. Organen durch Zunahme des Zellvolumens bei gleichbleibender Zellzahl; Ursache ist zumeist die Anpassung an eine physiologisch funktionale Mehrbelastung (sog. Aktivitätshypertrophie, z. B. Leistungsherz) od. eine pathol. Überlastung (z. B. Herzhypertrophie bei pathologischer Volumen- oder Druckbelastung des Herzens); nach Wegfall des Reizes weitgehend reversibel |
Hyperventilation | im Verhältnis zum erforderlichen Gasaustausch des Körpers gesteigerte alveoläre Ventilation mit normalem bis erhöhtem art. Sauerstoffpartialdrucks, bei Erniedrigung des C0²-Partialdrucks |
Hypokaliämie | verminderter Kaliumgehalt des Blutes (< 3,5 mmol/l) Hypokaliämie oder auch Kaliummangel, Kaliumdefizit ist ein Zustand, der durch zu wenig Kalium im Körper gekennzeichnet ist. Je nach Ausprägung kann die Hypokaliämie harmlos bis lebensbedrohlich sein. Den Ausgleich einer Hypokaliämie durch Kaliumzufuhr bezeichnet man auch als Kaliumsubstitution |
Hypokapnie | Wenn der Kohlenstoffdioxydpartialdruck=PCO2 im Blut weniger als 35 mmHg beträgt, dann spricht man von einer Hypokapnie, die zumeist aufgrund einer zu schnellen und/oder zu tiefen Atmung auftritt. Dieser Vorgang wird als Hyperventilation bezeichnet |
Hyponatriämie | Unter einer Hyponatriämie versteht man einen zu niedrigen Natriumspiegel im Blut |
Hypopnoe | Episode flacher Atmung während des Schlafes mit Reduktion des Atemstroms um wenigstens 50 % für mind. 10 Sek.; gewöhnl. mit Abfall der Sauerstoffsättigung |